
Warum überhaupt ein Depotvergleich?
Nicht jedes Depot passt zu jedem Anleger. Während manche Anbieter mit niedrigen Gebühren glänzen, bieten andere eine besonders große Produktauswahl, moderne Apps oder persönliche Beratung. Ein Depotvergleich hilft dir, unter den vielen Optionen den Überblick zu behalten und eine informierte Entscheidung zu treffen, ohne am Ende unnötig Gebühren zu zahlen.
Die besten Depots im Vergleich.
Was sind die wichtigsten Vergleichskriterien?
Ein Depot ist schnell eröffnet, aber die Unterschiede zwischen den Anbietern sind groß. Manche werben mit günstigen Konditionen, andere mit riesiger Produktauswahl oder besonders guter App. Damit du am Ende nicht das falsche Depot erwischst, solltest du die wichtigsten Kriterien kennen. Sie helfen dir, ein Depot zu finden, das wirklich zu dir und deiner Anlagestrategie passt.
1. Kostenstruktur 💰
Die Kosten sind ein entscheidender Faktor, weil sie deine Rendite direkt beeinflussen. Je nach Broker können die Unterschiede erheblich sein. Deshalb solltest du genau hinschauen:
- Depotgebühr: Manche Banken verlangen eine feste Grundgebühr pro Monat oder Jahr. Bei vielen Onlinebrokern ist die Depotführung mittlerweile kostenlos, aber prüfe, ob Bedingungen daran geknüpft sind (z. B. regelmäßige Trades).
- Orderkosten: Sie fallen an, wenn du Wertpapiere kaufst oder verkaufst. Klassische Banken verlangen oft zwischen 5 und 10 € pro Order, während Neobroker teils ab 1 € oder sogar kostenlos handeln lassen. Bei Vieltradern machen diese Unterschiede schnell mehrere Hundert Euro pro Jahr aus.
- Zusatzkosten: Neben Ordergebühren können weitere Kosten entstehen, etwa für die Ausführung von Sparplänen, für Dividendengutschriften oder bei Währungsumrechnungen, wenn du in ausländische Aktien investierst.
👉 Wenn du per Sparplan investieren willst, achte auf günstige Konditionen. Viele Online-Broker bieten kostenlose Depots und Orders ab 0 €.
2. Nutzerfreundlichkeit und App 📱
Ein gutes Depot muss nicht nur günstig, sondern auch leicht verständlich sein. Denn am Ende willst du dich auf deine Geldanlage konzentrieren, nicht auf komplizierte Abläufe.
- Oberfläche: Ist die Darstellung übersichtlich, findest du dich als Einsteiger schnell zurecht? Eine klare Navigation ist Gold wert.
- App-Nutzung: Heute läuft vieles mobil. Eine gute App sollte stabil sein, dir Push-Nachrichten zu Transaktionen schicken und einfache Ordermasken bieten.
- Order-Ausführung: Prüfe, ob deine Käufe und Verkäufe zuverlässig und schnell abgewickelt werden. Nichts ist ärgerlicher, als wenn Orders hängen bleiben oder verspätet ausgeführt werden.
👉 Gerade wenn du neu einsteigst, macht eine intuitive Bedienung viel aus.
3. Produktauswahl 📦
Nicht jedes Depot bietet die gleiche Vielfalt an Märkten und Produkten. Überlege dir deshalb vorab, was du überhaupt brauchst:
- Börsenplätze: Je mehr Handelsplätze ein Broker anbietet, desto flexibler bist du und kannst Preise vergleichen. Manche günstigen Anbieter beschränken sich auf wenige Partnerbörsen.
- Produktvielfalt: Aktien und ETFs gehören überall dazu. Fonds, Anleihen, Optionsscheine oder sogar Kryptowährungen findest du aber nur bei bestimmten Brokern.
- Sparpläne: Für viele Einsteiger sind ETF- oder Aktiensparpläne das wichtigste Instrument. Achte hier auf Auswahl, Kosten und Flexibilität (z. B. Änderung oder Pausierung).
👉 Ein Depot mit breiter Produktauswahl lohnt sich besonders dann, wenn du deine Anlagestrategie später erweitern willst.
4. Sicherheit und Einlagenschutz 🛡️
Deine Wertpapiere selbst sind Sondervermögen. Das bedeutet: Auch wenn deine Bank oder dein Broker pleitegeht, bleiben sie dein Eigentum. Trotzdem gibt es Unterschiede bei der Sicherheit:
- Verrechnungskonto: Das Geld, das du gerade nicht investiert hast, liegt auf deinem Verrechnungskonto. Hier greift die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 € pro Kunde und Bank.
- Regulierung: Achte darauf, dass dein Broker unter Aufsicht der BaFin oder einer vergleichbaren europäischen Behörde steht. Das ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
- Technische Sicherheit: Gute Anbieter setzen auf Zwei-Faktor-Authentifizierung, pushTAN, biometrische Logins und bieten dir die Möglichkeit, Karten oder Zugänge sofort zu sperren.
👉 Gerade beim Thema Sicherheit solltest du keine Abstriche machen.
5. Kundenservice ☎️
Auch wenn vieles digital läuft, im Zweifel willst du schnell Hilfe bekommen. Ein verlässlicher Kundenservice ist deshalb mehr wert, als viele denken.
- Erreichbarkeit: Gibt es eine Hotline, Live-Chat oder nur eine E-Mail-Adresse?
- Reaktionszeit: Manche Anbieter antworten binnen Minuten, bei anderen wartest du Tage.
- Erfahrungen anderer Nutzer: Bewertungen und Erfahrungsberichte geben dir einen Eindruck, wie gut der Service wirklich ist.
👉 Gerade für Einsteiger ist es beruhigend zu wissen, dass man bei Fragen nicht allein gelassen wird.
Fragen, die du dir vor dem Depotvergleich stellen solltest?
Bevor du loslegst, lohnt sich ein kurzer Check: Was brauchst du wirklich von deinem Depot? Mit diesen Fragen findest du heraus, worauf es dir beim Depotvergleich wirklich ankommt.
Willst du regelmäßig sparen oder nur gelegentlich handeln?
Sparst du per Plan, zähle auf kostenlose oder sehr günstige Sparpläne, niedrige Mindestbeträge und viele ETFs. Handelst du selten in größeren Beträgen, sind Ordergebühren mit Deckel, faire Spreads und mehrere Handelsplätze wichtiger.
Legst du Wert auf Beratung oder entscheidest du selbst?
Brauchst du echte Beratung, wähle einen Anbieter mit Beratungsangebot, das kostet aber extra. Entscheidest du selbst, helfen dir gute Recherche-Tools, Filter und ein übersichtliches Wissenscenter.
Wie wichtig ist dir eine gute App?
Wenn du viel mobil bist, achte auf stabile App, Biometrie, Preisalarme, klare Ordermaske und 2-Faktor-Login. Bevorzugst du den Desktop, prüfe die Web-Oberfläche und das Reporting.
Möchtest du auch ETFs, Fonds oder Kryptos handeln?
ETFs: große Auswahl, Sparplanfähigkeit, niedrige Gesamtkostenquote (TER) im Blick. Fonds: Ausgabeaufschläge und Rabatte prüfen. Krypto: Echte Coins mit Verwahrung oder lieber Krypto-ETPs im Depot. Sicherheit und Gebühren vergleichen.
Wie hoch ist dein monatliches oder einmaliges Investitionsvolumen?
Kleine Beträge profitieren von kostenlosen Sparplänen und Fractionals. Bei großen Einmalbeträgen zählen Gebührenobergrenzen, enge Spreads und günstiger Währungsumtausch.
Am Ende sollte das Gebührenmodell zu deinem Nutzungsverhalten passen, das Produktangebot deine Wünsche abdecken und die Bedienung sich für dich sofort stimmig anfühlen.
Welche Kosten entstehen beim Handel?
Aktien und Wertpapiere shoppen war noch nie so einfach und günstig wie heute, aber ganz kostenlos ist es trotzdem nicht. Bevor du loslegst, solltest du wissen, welche Kosten auf dich zukommen, damit deine Rendite nicht unnötig geschmälert wird.
Ordergebühren
Die wichtigste Kostenposition sind die Ordergebühren deines Brokers. Sie können als Fixbetrag (z. B. 1 € pro Trade) oder als prozentualer Anteil am Ordervolumen berechnet werden. Manche Broker bieten auch eine Mischform mit Fixpreis + variablem Anteil an.
Börsen- und Handelsplatzgebühren
Wenn du an einer bestimmten Börse handelst, kommen oft Börsenentgelte oder Handelsplatzgebühren dazu. Diese liegen meist im Bereich weniger Cent bis ein paar Euro, sind aber bei großen Summen spürbar. Bei Neobrokern entfallen sie oft, dafür wird über Partnerbörsen gehandelt, prüfe hier die Spreads (Preisunterschiede zwischen Kauf und Verkauf).
Spreads (Kauf-/Verkaufsspanne)
Der Spread ist der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Je größer der Spread, desto teurer wird der Handel für dich. Besonders bei exotischen Aktien oder außerhalb der Haupt-Handelszeiten kann der Spread deutlich höher sein.
Währungsumtauschkosten
Kaufst du Aktien in Fremdwährung (z. B. US-Dollar), berechnet der Broker oft eine FX-Gebühr. Sie liegt meist zwischen 0,1 % und 0,3 % des Ordervolumens. Bei aktiven Anlegern oder hohen Summen kann das ins Gewicht fallen.
Depot- oder Verwahrgebühren
Die meisten Online-Broker sind inzwischen depotgebührenfrei. Es gibt aber immer noch Anbieter, die eine jährliche Grundgebühr verlangen, vor allem bei klassischen Filialbanken.
Dividenden- und Steuerkosten
Auf Dividenden fällt Kapitalertragsteuer (25 % + Soli + ggf. Kirchensteuer) an. Diese wird automatisch abgeführt. Stell sicher, dass du einen Freistellungsauftrag eingerichtet hast, um den Sparerpauschbetrag optimal zu nutzen.
Warum sind Online-Broker oft günstiger als klassische Banken?
Moderne Online-Broker kommen fast ganz ohne Gebühren aus. Und das nicht, weil sie weniger leisten, sondern weil sie schlanker aufgestellt sind. Anders als Filialbanken brauchen sie keine teuren Standorte oder persönliche Beratung. Und: Sie erhalten einen Teil ihrer Einnahmen direkt von den Handelsplätzen, über die deine Order läuft, z.um Beispiel Lang & Schwarz, Gettex oder Quotrix.
So bleibt für dich mehr Rendite, selbst wenn du nur gelegentlich handelst. Und keine Sorge: Auch auf diesen Börsen gelten faire Preise, identisch zu Xetra & Co.
Hausbank, Direktbank oder Online-Broker?
Die gute alte Filialbank bietet dir alles aus einer Hand. Vom Girokonto bis zum Anlageprodukt. Dafür zahlst du aber meist deutlich mehr: Für Beratung, Depotführung und Ordergebühren.
Direktbanken sind günstiger und komplett digital. Dafür gibt's keine persönliche Beratung mehr, sondern bestenfalls eine Hotline und App.
Noch effizienter sind Online-Broker. Sie konzentrieren sich ausschließlich auf das Wesentliche: den Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Keine Beratung, keine Zusatzprodukte, dafür extrem niedrige Gebühren und eine einfache Benutzeroberfläche. Bei Hausbanken zahlst du oft das Zehnfache.
Bank vs. Broker: Was passt besser zu dir?
Bank
- Persönliche Beratung: Feste Ansprechpartner mit individueller Betreuung.
- Vertrauen: Langjährige Kundenbeziehungen schaffen Sicherheit.
- Servicepaket: Alles aus einer Hand, von Girokonto bis Depot.
- Hohe Kosten: Deutlich höhere Gebühren für Depotführung und Orders.
- Eingeschränkte Auswahl: Oft nur hauseigene Fonds oder Partnerlösungen.
- Weniger digital: Prozesse teils langsamer und weniger flexibel online.
Broker
- Kostenvorteile: Sehr niedrige Ordergebühren und transparente Preise.
- Produktauswahl: Von Aktien über ETFs bis zu Derivaten alles handelbar.
- Modern: Digitale Abwicklung mit Einlagensicherung wie bei Banken.
- Keine Beratung: Anleger müssen Entscheidungen komplett selbst treffen.
- Technikabhängig: Handel nur mit stabiler Internetverbindung möglich.
- Überforderung: Die große Auswahl kann Einsteiger schnell verwirren.


